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Natürliche Zahnaufhellung vs. Bleaching - Was du dazu wissen musst

Aktualisiert: 2. Jan. 2021


Gesunde und helle Zähne sind nicht nur schön, sondern sie sind auch ein Zeichen von Gesundheit und Lebensenergie.

In Amerika macht es jeder, die Zähne "bleachen", auf deutsch bleichen.

Doch was ist dran an diesem Trend und wie kannst du deine Zähne aufhellen?


Gibt es eine natürliche Methode, um Zähne schonend aufzuhellen oder muss der Zahnarzt ran?

Vorab ist ein kurzer Ausflug in die Zahnmedizin sinnvoll um einmal zu erklären, welche Verfärbungen es überhaupt gibt und ob für deine Zahnaufhellung zwingend ein Bleaching erforderlich ist oder eine professionelle Zahnreinigung bereits ausreichend ist.


Wir Zahnärzte unterscheiden zwischen 2 unterschiedlichen Arten der Verfärbung.

  1. oberflächliche Verfärbungen

  2. innere Verfärbungen

Die oberflächlichen Verfärbungen sind deinen Zähnen aufgelagert. Es kann sich um Kaffe-, Tee- oder Verfärbungen durch Rauchen handeln. Auch die regelmäßige Nutzung von chemischen Mundspülungen kann deine Zähne unschön verfärben.

Liegen oberflächliche Verfärbungen vor, so ist eine Zahnreinigung völlig ausreichend um diese zu entfernen. Dadurch kommt deine natürliche Zahnfarbe wieder zum Vorschein und die Zähne wirken heller. Viele meiner Patienten lassen sich durch die Werbung und Drogeriemärkte beeinflussen und greifen dabei zu "Whitening Zahncremes", welche Abhilfe schaffen sollen. Ich rate jedoch wirklich von diesen Zahncremes ab, da sie Schleifkörper beinhalten, welche auf Dauer Zähnen und Zahnfleisch schaden können.


Innere Verfärbungen beschreiben die eigentliche Farbe deiner Zähne. Wenn also alle oberflächlichen Verfärbungen beseitigt wurden und du dennoch eine Aufhellung deiner Zähne wünschst, so kann dies nur durch ein Bleaching erfolgen.


Doch was ist das überhaupt und wie funktioniert das Bleichen der Zähne?

Ich erkläre meinen Patienten immer gerne, dass man sich das Bleichen ähnlich vorstellen kann wie das Blondieren von Haaren.

Jedes Bleachingmittel enthält Karbamid-Peroxid. Der Wirkstoff, der deine Zähne dabei weiß macht, ist das Wasserstoffperoxid.

Für ein Bleaching wird es auf deine Zähne aufgetragen, dringt oberflächlich in deine Zahnstruktur ein und setzt dort eine chemische Reaktion in Gang.

Es entstehen freie Radikale, welche die Farbstoffe in deinem Zahn aufspalten. Durch diesen Prozess, den man als Oxidation bezeichnet, wird dein Zahn heller.

Der Vorgang wird durch Wärme und Licht beschleunigt. Aus diesem Grund arbeiten die meisten Zahnärzte mit speziellen UV-Lampen oder LEDs.

Damit die freien Radikale nicht dein Zahnfleisch schädigen, sollte dieses mit einem speziellen Schutzverband abgedeckt werden. Bei einem Bleaching in der Zahnarztpraxis wird dies zuverlässig durchgeführt.


Wie gefährlich ist ein Bleaching? Wenn es professionell in einer Zahnarztpraxis angewendet wird gar nicht. Hier kann der Zahnarzt vorher sicherstellen, dass keine Kariesstellen vorhanden sind und deine Zähne für ein Bleaching geeignet sind. Und das ist sehr wichtig, denn nur gesunde und gut gefüllte Zähne dürfen gebleicht werden. Ist eine Füllung oder eine Krone undicht, kann das Bleachingmaterial drunter deinen Zahn schädigen. Vorsicht ist auch bei generell sensiblen Zähnen geboten.

Am Tage des Bleachings kommt es oft zu Sensibilität und auch leichten Schmerzen an den Zähnen. Dies resultiert daraus, dass während des Bleichens deine Zähne stark austrocknen und dein Zahnnerv mit blitzähnlichen Schmerzen reagiert. Diese sind jedoch völlig reversibel und halten wenige Stunden, bis einen Tag an.

Generell sollte jedes Bleaching immer vorher durch einen Zahnarzt abgeklärt werden. Eine zahnmedizinische Untersuchung vorab ist unerlässlich.


Welche Methoden des gibt es? Grundsätzlich können wir zwischen In Office- Bleaching in der Praxis und dem Homebleaching für Daheim unterscheiden.

Das In Office- Bleaching darf nur in einer Zahnarztpraxis durchgeführt werden. Es kommen hochprozentige Peroxide zum Einsatz. Bei diesem Verfahren muss das Zahnfleisch gründlich abgedeckt werden, damit es nicht zu Verätzungen kommt.

Beim Home-Bleaching werden über einen längeren Zeitraum niedrig prozentige Peroxide verwendet. Der Patient bekommt dabei in der Regel eine Trägerschiene und Bleichgel mit nach Hause und wendet dies mehrere Tage hintereinander an, um die Zähne dadurch aufzuhellen. Diese Variante dauert deutlich länger und ein Nachteil ist, dass das Bleichgel unweigerlich verschluckt wird und deine gesamte Mundhöhle berührt.

Auch alles, was sich im Drogeriemarkt finden lässt, sollte mit Vorsicht genossen werden. Unzählige Produkte enthalten gesundheitsschädliche Stoffe und alles gelangt unkontrolliert in deinen Organismus.


Gibt es auch natürliche Methoden für dein Zahnbleaching?

Ja, wenn man das Internet durchforstet gibt es davon unzählige.

Doch ich möchte zur Vorsicht mahnen, denn nicht alles was natürlich ist, ist auch gut für deine Zähne.

Folgende Mittel hellen auf natürliche Weise die Zähne auf und sind unbedenklich:

- Kokosöl - Ölziehen mit weiteren Ölen wie Sesamöl

Vorsicht ist geboten bei folgenden Hausmittelchen:

- Backpulver

- Zitrone

- Gemischen aus Salz und Zitrone


Diese letztgenannten Hausmittel greifen durch Säure deinen Zahnschmelz an und haben zum Teil eine ätzende und abrasiere Wirkung. Selbst wenn dadurch ein aggressives Entfernen von Belägen erfolgt, ist keine deutliche Aufhellung zu erzielen.

Kokosöl und andere Öle lösen zwar Verfärbungen, es wäre jedoch zu viel versprochen, wenn ich dir nun sage, dass dein Zahn dadurch wirklich um einige Farbstufen aufgehellt werden kann.


Natürlich habe ich selbst als Zahnärztin so einiges davon schon selbst ausprobiert und möchte dir von meinen Erfahrungen berichten.

In meiner Schulzeit vor dem Studium habe ich so einige verrückte Ideen ausprobiert. Vom Backpulver, welches meine Zähne stumpf, empfindlich werden lassen hat und das Zahnfleisch wund. Von einem Aufhellungserfolg ganz zu schweigen.

Zitronensäure kam mir glücklicherweise nie in den Sinn. Heute sehe ich nur die Patienten, welche täglich stark säurehaltige Getränke zu sich nehmen. Die Zähne werden dadurch durch Erosion aufgelöst und empfindlich. Auf Dauer geht hier dein Zahnschmelz verloren.

Kokosöl löst tatsächlich sanft äußere Verfärbungen, ist jedoch nicht geeignet um den Zahn von innen deutlich aufzuhellen.

Als ich dann begann als Zahnärztin zu arbeiten, war ich zunächst skeptisch gegenüber dem Bleaching. Ich hatte viele Horror Berichte gelesen und habe mich dann intensiv belesen und recherchiert, bis ich mich selbst für ein In Office- Bleaching entschied. Ich muss hier deutlich sagen, dass es schon ein spürbarer Eingriff in den Zahn ist und ich am Tage des Bleachings sensible Zähne hatte. Diese Sensibilität war jedoch am nächsten Tag völlig verschwunden und ich bin bis heute sehr glücklich über das schöne Aufhellungsergebnis. So kann ich auch meinen Patienten bei gesunden Zähnen ein Bleaching guten Gewissens empfehlen.



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